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In Querétaro steht ein Hofbräuhaus

Ramona: Unser Sonntag begann mit einer Messe mit Padre Saul, ein Priester, der mit seiner Gemeinde aus der historischen Kirche in einen angegliederten, funktionaleren Neubau ausweichen muss, da die Kirche für die ca. 400 Gottesdienstbesucher nicht ausreicht. Wir besuchen die zweite von vier Sonntagsmessen und dürfen erfahren, warum die Messen von Padre Saul auf so große Nachfrage stoßen. Wie erging es dir denn, Thorsten?

Thorsten: Padre Saul, Nationalpräses des mexikanischen Kolpingwerkes versteht es wie kaum ein anderer Priester, den ich bislang erlebt habe, authentisch, würdevoll und dennoch mit einer unfassbaren Nähe zu den Menschen zu predigen. Ich habe lange nicht mehr einen Gemeindegottesdienst mit solch niedrigen Altersdurchschnitt erleben dürfen. Sogar die Kleinsten der Kleinen waren ja dabei!

Ramona: Und das sind im kinderreichen Mexiko auch in der Gemeinde nicht gerade wenige. Als Padre Saul alle Kinder nach vorne bittet, scheint der Strom aus den Reihen nicht abzureißen. An die fünfzig Kinder sammeln sich vor dem Altar. Und nicht nur das. Auch bittet er die Frauen nach vorne, die ein Kind erwarten. 21 Frauen an der Zahl, die der Padre der Reihe nach segnete. Als Symbol der blühenden Liebe zu ihren Kindern übergab er ihnen eine Rose. Eine schöne Geste!

Thorsten: Im Anschluss an die Messe erhielt jede Schwangere noch ein Päckchen mit einer Grundausstattung an Babykleidung. Die Päckchen wurden mit Spenden aus der Gemeinde finanziert. Das ist für mich gelebte Nächstenliebe und Ausdruck von Solidarität. Diese konnte wir auch in einigen Kolping-Projekten der Kolpingsfamilie in Querétaro verspüren, die uns anschließend präsentiert wurden.

Ramona: Das erste Projekt haben wir heute gleich an drei Stellen der Stadt besichtigt. Es handelte sich um ein Street Art Projekt, eine Kooperation zwischen Kolping und Isauro, einem Street Art Künstler. Mit Jugendlichen machen sie verschiedene strategische Punkte der Stadt ausfindig, um an den Wänden eine Nachricht für die Bevölkerung zu hinterlassen. Besonders beeindruckend war die Transformation einer engen, abschüssigen Gasse, die die Jugendlichen in eine bunte und lebendige Durchgangsstraße verwandelten. Ihre Nachricht: weniger Gewalt, mehr Farbe im Leben. Das Projekt kann im Übrigen noch durch eine Spende für den diesjährigen Projektkatalog unterstützt werden. Was haben wir heute noch so gesehen?

Thorsten: Uns wurden zwei Projekte präsentiert, die sowohl durch Bildungsarbeit von Kolping ermöglicht und professionalisiert wurden, als auch durch Mikrokreditfinanzierung angestoßen wurden. Dazu gehörten die Idee eines Eventausstatters und ein Devotionalienhandel.

Naja und dann wurde ja endlich getanzt…

Ramona: Und wie. Fast drohte die Fiesta mit den Kolpingmitgliedern aus Queretaro ins Wasser zu fallen, aber es wurde kurzerhand improvisiert. Ein Sombrero auf den Kopf, ein Rock übergezogen und fertig waren die deutsch-mexikanischen Tänzerinnen und Tänzer. Zum Essen gab es gut bayrische Hintergrundmusik, gefolgt von einem indigenen Kampftanz. Ein Kulturcocktail, der seinesgleichen sucht.


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